B-Wurf
Am 26.05.2021 kam (leider per Kaiserschnitt) die Tochter von Eseniya und Acer Wood Prinz vom Falbenhof auf die Welt.
Biene hat die Kleine "La Stella D'argento Bona Dea" umgehend adoptiert und umsorgt sie ganz liebevoll während Eseniya sich noch von der OP erholt.
Graue Pudel durften lange Zeit nur mit grau, später auch mit weiß verpaart werden. Während der Suche nach einem passenden, möglichst unverwandten Deckrüden für Eseniya zeigten die Diversitätstests, dass die fawnfarbenen Pudel genetisch am weitestens von den grauen entfernt sind.
Leider ist diese Farbmischverpaarung in den deutschen Pudelklubs nicht erwünscht. Da Gesundheit und Vitalität für uns in der Zucht absolute Priorität hat, beantragten wir eine Sondergenehmigung für eine Grau-Fawn-Verpaarung. Diese wurde dank unserer ausführlichen Argumentation am Ende auch erteilt.
Nach dem Deckakt waren wir voller Hoffnung und gespannt auf die Farben der Welpen. Der Ultraschall zeigte leider nur einen Welpen, wir wollten aber alles dafür tun, dass er gesund auf die Welt kommt.
Ab Tag 61 der Trächtigkeit wurden täglich die Herztöne im Ultraschall kontrolliert und ein Rötgenbild gemacht. Einzelwelpen werden oft zu groß für eine natürliche Geburt. Außerdem müssen sie häufig per Kaiserschnitt geholt werden, weil der Geburtsvorgang nicht ausgelöst wird.
So war es leider auch bei uns. Obwohl die Größe im normalen Bereich lag, entschieden wir uns am 65. Tag den Welpen zu holen und nicht mehr länger zu warten. Aufgrund der schrecklichen Erfahrungen in der Vergangenheit, wissen wir, wie schnell ein Welpe versterben kann. Bei unserem Tierarzt-Team in besten Händen, kullerten reichlich Freudentränen, als die Nachricht kam, dass es ein kleines schwarzes Mädchen ist, und sie und ihre Mutter wohlauf sind.
Zuhause angekommen, sollten die beiden erstmal ihre Ruhe haben. Biene roch bei der Begrüßung sofort, dass ein Welpe im Haus ist und wurde ganz unruhig. Nach ein paar Stunden hatte sie bereits Milch. Da Eseniya nach dem Kaiserschnitt noch nicht so recht in die Mutterrolle fand, übernahm Biene einfach die Versorgung der Kleinen.
Eseniya erholte sich schnell und zeigte bald immer mehr Interesse an ihrer Tochter. Das Säugen übernahm sie erst zögerlich, dann immer selbstverständlicher.. Die Pflege nach dem Säugen überließ sie aber nach wie vor Biene.
Es ist schön zu erleben, wie gut die Natur die Versorgung der Welpen gewährleistet, wenn die Mutter aus irgendeinem Grund ausfällt. Wenn intakte Hündinnen zusammenleben, synchronisieren sich die Läufigkeit und die (Schein-)Trächtigkeit bzw. (Schein-)Mutterschaft meistens, so war es glücklicherweise auch bei Biene und Eseniya.
Peter hatte übrigens extra eine kleinere Wurfkiste gebaut, nicht wissend, dass dann 2 Mütter darin Platz finden mussten!
Alles spielte sich gut ein und wir überlegen, wie wir die fehlenden Geschwister ersetzen könnten. Zum Ankuscheln und Wärmen gab es ein Snuggle-Safe mit Stoffhund.
Da Bona Dea mehr als genug Milch von ihren beiden Müttern bekam, zupften wir sie häufiger mal von der Zitze ab und legten sie ein Stück entfernt in die Wurfkiste. So machte sie auch ohne Geschwister die Erfahrung, dass man sich anstrengen muss um an die Milchbar zu kommen. Denn:
"Wer im Paradies geboren wird, kann später auch nur im Paradies überleben!"
Bona Dea entwickelte sich prächtig. Sie wuchs ganz selbstverständlich zwischen unseren erwachsenen Hündinnen auf und wir waren schrecklich verliebt ihn die Kleine. Sie war unserer Freundin Anne versprochen, doch wir merken, dass wir sie wahrscheinlich gar nicht mehr hergeben könnten.
Über die Wochen und Monate freundeten wir uns mit dem Gedanken an, nun 5 Pudel im Haus zu haben. Anne versprachen wir eine Hündin aus dem im Winter geplanten zweiten Wurf von Biene.
Doch dann kam alles ganz anders.
Als der C-Wurf geboren wurde, bot Anne an, Dea (mittlerweile ein halbes Jahr alt) zeitweise zu nehmen, damit sie wegen der Welpen nicht zu kurz kam. Diese kleinen Urlaubsaufenthalte an den Wochenenden zeigten ganz klar, dass sie bei Anne total glücklich war.
Zu Anne gehört auch die kleine Greta (eine Nichte zu Biene). Sie und Dea wurden sofort ein Dreamteam , sogar zur Arbeit konnten sie Anne problemlos zu zweit begleiten.
Das Wiedersehen mit uns nach einer Woche war mit viel Freude von beiden Seiten verbunden, trotzdem sprang Dea völlig selbstverständlich und von ganz alleine wieder in Annes Auto, statt mit uns zum Haus zu gehen.
Auch wenn viele Tränen geflossen sind bis wir die Entscheidung getroffen hatten, Bona Dea sollte einfach Annes Hund sein.
Anne hat mal sehr schön gesagt "das Schicksal dieses Hundes ist es zwei Mütter zu haben, bei den Vierbeinern wie bei den Zweibeinern".
Bona Dea wird für uns immer etwas ganz Besonderes bleiben, wir sehen uns regelmäßig und sind somit einfach eine große Pudelfamilie.
Mittlerweile ist Dea zu einer stattlichen Pudeldame herangewachsen, die im Mantrailing sowie in der Spürhundearbeit aktiv ist und glücklich mit Greta durchs Leben tobt. Obwohl sie genetisch ein absoluter Outlier ist, wird sie leider aufgrund ihrer Größe und des frühen Todes ihres Vaters nicht wie ursprünglich geplant in die Zucht gehen.